Was sie schreibt, wird gelesen - und lebhaft in der Presse, im Fernsehen und über die sozialen Netzwerke diskutiert. Die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie, 1977 in Nigeria geboren, prägte in ihrem weltweit beachteten Essay "We should all be feminists" eine neue Definition des Feminismus: Eine Feministin sei demnach eine Person, die für die politisch-soziale und finanzielle Gleichstellung der Geschlechter eintrete. Die Streitschrift wurde 2016 unter dem Titel "Mehr Feminismus!" zusammen mit weiteren Essays im Fischer Verlag auf Deutsch veröffentlicht.
Adichies literarisches Werk ist in viele Sprachen übersetzt worden und wurde mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Women's Prize for Fiction, den sie 2020 für ihren Roman "Die Hälfte der Sonne" (Fischer) erhielt. Das Buch stand auch in der Auswahl für den britischen Booker Prize. Ein weltweiter Bestseller wurde das Werk "Americanah", das von der New York Times zu einem der fünf besten Romane des Jahres 2013 gewählt wurde. Es erhielt den Heartland Prize for Fiction sowie den National Book Critics Circle Award. In ihrem 2021 veröffentlichten Buch "Trauer ist das Glück, geliebt zu haben" (Fischer) verarbeitet Adichie den Tod ihres Vaters und beschreibt die schmerzlichen Verluste, die weltweit durch die Corona-Pandemie entstanden sind. Darin schildert sie auf sehr persönliche Weise, wie es sich für sie angefühlt hat, nicht von den USA aus in ihre Heimat Nigeria einreisen zu können, um Abschied zu nehmen - und dass Video-Schalten kein Ersatz für gemeinsam bewältigte Trauer sein können.